Südamerika

Über die Vielfalt Ecuadors

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Nun stand also fest: Nach Island wechseln wir auf einen neuen Kontinenten. Auf einen, auf dem wir beide noch nicht waren. Es ging nach Südamerika! Für uns stand Ecuador zwar als mögliche Option auf dem Wunschzettel, dass es sich dann aber tatsächlich um den nächsten Stopp unserer Reise handeln sollte, freute uns ungemein.

Ecuador liegt in Südamerika zwischen den Ländern Peru und Kolumbien. Etwa 18 Millionen Menschen dürfen dieses Land ihr Zuhause nennen. Ecuador ist eines der vielfältigsten und artenreichsten Länder der Welt. Hier sind 4 verschiedene Klimazonen zu finden: die Anden, die Küste, der Regenwald und der Oriente. Es gibt 14 Nationalparks zu erkunden und 11 Vulkane zu bestaunen. Ecuador ist das einzige Land der Welt, welches nach der Äquatorlinie benannt ist. Der Anteil der indigenen Bevölkerung ist nach wie vor sehr hoch; Quichua eine weitverbreitete Sprache. Ob uns das abwechslungsreiche Land wohl in seinen Bann ziehen konnte?



Anreise
Von Amsterdam sind wir mit der Fluggesellschaft KLM geflogen und nach einem Direktflug in Quito gelandet. Der Flug dauerte knapp 12 Stunden, der Service war super und alles in allem war unsere Reise angenehm. Unser Airbnb-Host buchte uns bereits vorab einen Transfer, welcher uns sehr unkompliziert zu unserer Unterkunft brachte.


Einreise & Visum
Für die Einreise nach Ecuador benötigen Schweizer Staatsbürger einen Reisepass, welcher noch mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist.

Da wir doppelt geimpft sind, war es nicht nötig, einen PCR-Test bei der Einreise vorzuweisen. Der Impfausweis oder das Zertifikat wird aber genaustens geprüft. Die Einreisebestimmungen ändern sich sehr regelmässig, daher empfehle ich dir, am besten die Seite der zuständigen Botschaft kurz vor deiner Reise nach Ecuador zu checken.


Unterkunft
Auf dieser Reise durch Ecuador schliefen wir in einigen Betten und assen an einigen Tischen – kurz: Wir übernachteten in verschiedenen Unterkünften. Diese habe ich immer im jeweiligen Unterkapitel des Stopps vermerkt.



Quito
Bei Quito handelt es sich um die Hauptstadt Ecuadors; die Stadt liegt 20 Kilometer südlich des Äquators. Sie gilt als die höchstgelegene Hauptstadt der Welt und beheimatet rund 2.8 Millionen Menschen. Die wunderschöne Altstadt mit ihrem historischen Kern gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Über Quito hatten wir bislang nur davon gehört oder gelesen, wie gefährlich die Stadt sei (oder zumindest verschiedene Stadtteile!) und wie oft Überfälle geschehen. Zum Glück können wir diese Vorurteile aber nicht bestätigen, wir fühlten uns immer sicher, haben aber auch darauf geschaut, uns nicht in den ‹falschen› Vierteln aufzuhalten. Die ersten Tage haben wir in einem Airbnb gewohnt, danach im Hostel. Das Hostel können wir leider nicht weiterempfehlen, weshalb ich es hier nicht aufliste.

Um uns einen groben Überblick zu verschaffen, setzten wir uns als erstes in den Hop on Hop off Bus. Natürlich kann man eine Stadt auch zu Fuss erkunden, was wir auch sehr oft machen. Und dennoch: Gerade bei einer eher unübersichtlichen Stadt wie Quito war es für uns so einfacher. Der Bus fuhr einige Orte der Stadt ab und auch auf den Berg El Panecillo zur Statue Virgen de El Panecillo, die über Quito thront.

Als nächstes besuchten wir die Basílica del Voto Nacional, ein Wahrzeichen der Stadt. Sie befindet sich im historischen Teil Quitos und ist bekannt für ihre Wasserspeier, die die Tierwelt Ecuadors repräsentieren. Die Basílica del Voto Nacional kann man für USD 2.00 pro Person von innen betrachten, was uns sehr gut gefallen hat. Auch auf den Turm kann man hochsteigen, dies haben wir aber ausgelassen. Sie wurde im Jahr 1924 eröffnet.

Am Nachmittag nahmen wir an einer Free Walking Tour teil, bei der wir nur zu zweit waren. Die Tour dauerte 3 Stunden und war super! Unser Guide Ivan, und auch Oscar, der ebenfalls dabei war, erklärte uns viel und war sehr nett. Wir waren auch in einem ‹gefährlichen› Gebiet, damit wir noch einen tieferen Einblick gewinnen konnten. Zum Abschluss der Tour durften wir noch Schokolade probieren und lernen, wie diese hergestellt wird. Wichtig bei der Tour ist: unbedingt vorher anmelden! Denn sonst stehst du ohne Guide da, denn dieser kommt nicht, wenn kein Bedarf ist.

Während es im Zentrum Quitos regnete, statteten wir dem Mitad del Mundo, welcher sich etwas ausserhalb der Stadt befindet, einen Besuch ab. Das Monument stellt den ‹Mittelpunkt der Welt› dar – zumindest so, wie er im Jahr 1736 fälschlicherweise bemessen wurde. Denn tatsächlich befindet sich der ‹richtige› Mittelpunkt der Welt (mit GPS gemessen) 240 Meter nebenan. Das Monument kann bestiegen werden und die gelben Linien, die Nord- & Südhalbkugel markieren sollten, laden zu witzigen Fotos ein. Danach kann man noch wunderbar durch das rundherum angelegte Dorf schlendern und die Wärme – oder besser gesagt Hitze – geniessen. Und selbstverständlich haben wir danach auch dem ‹richtigen› Mittelpunkt der Erde im Museo de Sitio Intiñan besucht. Dort nahmen wir an einigen Experimenten teil und durften die Wirkung der Schwerkraft hier am eigenen Leib erfahren. Beide Orte haben uns wirklich Spass gemacht und wir haben einiges dabei lernen können.



Cotopaxi
Unsere Reise ging, nach etwas mehr als einer Woche in Quito, weiter Richtung Süden. Unser Shuttle holte uns ab und so fuhren wir knapp 2 Stunden über eine Schotterpiste zum Hostel ‹The Secret Garden Cotopaxi›. Hier stand gleich nach unserer Ankunft eine Wanderung zu zwei Wasserfällen an. Wenn du dich noch nicht an die Höhe gewöhnt hast und ausserdem nicht schwindelfrei bist, ist dieses Erlebnis eher nicht zu empfehlen. Ich wünschte mir, ich hätte dies bereits vorher gewusst. Doch die Wasserfälle sind schön und der spätere Ausblick auf den Cotopaxi entschädigt alles.

Der Cotopaxi ist mit seiner Höhe von 5897 Meter der zweithöchste Berg des Landes und befindet sich im gleichnamigen Nationalpark. Es handelt sich beim Cotopaxi um einen Schichtvulkan, der zur ‹Allee der Vulkane› in den östlichen Anden gehört. Er ist einer der höchsten aktivsten Vulkane weltweit und zieht trotz dieser Aktivität die meisten Besucher des Landes, verglichen mit den anderen Bergen und Vulkanen, an. Wenn du den Cotopaxi besteigen willst, kannst du das mit einem Bergführer tun. Wichtig ist vor allem, dass du dich gut akklimatisierst! Die Tour kannst du auch direkt im Hostel buchen. Bis auf knapp 4600 Meter kann man mit dem Auto hochfahren, etwas weiter in der Schutzhütte ein wenig Schlaf finden und das Abenteuer beginnen.

Seit dem Jahr 1738 ist der Vulkan Cotopaxi bislang rund 50 Mal ausgebrochen. 1877 war die Eruption so gross, dass die Stadt Latacunga komplett zerstört wurde. Die letzte grössere Aktivität fand 2015 statt, Gas und Asche wurden ausgestossen. Doch zu einem richtigen Ausbruch kam es bisher nicht mehr. Der Name Cotopaxi bedeutet übrigens ‹Hals des Mondes›, da der Mond aus einem bestimmten Winkel hinter dem Berg aufgeht und so als Kopf über dem Gipfel steht; der schneebedeckte Teil wird dabei als Poncho gesehen.

An unserem zweiten Tag nahm Matthias an einem Trekking-Ausflug auf den Vulkan Pasochoa teil. Dort ging es auf 4200 Meter hinauf und er kam ordentlich ins Schwitzen. 😉 Ich hingegen schloss mich dem Reitausflug an, bei dem wir 3 Stunden auf dem Rücken der Pferde durch den Nationalpark ritten. Die Landschaft hat mir dabei unglaublich gut gefallen und den Cotopaxi aus nächster Nähe zu sehen war sehr eindrücklich! Der Reitausflug ist im Preis des Secret Garden nicht inbegriffen und kostete USD 30.00. Der Pasochoa-Trek war inkludiert. Nach ‹getaner Arbeit› entspannten wir am Nachmittag im heissen Whirlpool – wieder einmal mehr mit Blick auf den Vulkan. Das Hostel hat uns gut gefallen, auch wenn alles sehr getaktet ist, so war es schön, zusammen mit anderen Reisenden zu essen und später am Lagerfeuer zu sitzen. Und als ich dann in den Sternenhimmel blickte, wurde mir einmal mehr bewusst, dass es genau diese Momente im Leben sind, die es so lebenswert machen. 🙂



Quilotoa
Nach 3 erlebnisreichen Tagen ging unsere Reise weiter und wir machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Quilotoa. Viele Reisende besuchen den Kratersee lediglich für einige Stunden im Rahmen eines Tagesausflugs. Wir persönlich würden aber schon empfehlen, für eine Nacht zu bleiben, da die Anreise etwas länger dauert. Unsere Unterkunft in Quilotoa war das Runa Wasi Quilotoa. Hier verbrachten wir 2 Nächte. Das Personal war sehr freundlich. In der Nacht wurde es eiskalt und so war es umso angenehmer, dass der kleine Ofen im Zimmer gegen Abend eingeheizt wurde. Das Essen war ebenfalls sehr gut und auch an der Lage ist nichts auszusetzen. 🙂 Wir sind übrigens lediglich bis zur Hälfte hinunter gewandert und dann wieder hoch – uns ging die Puste aus! Plane auf jeden Fall genügend Zeit ein, denn wir haben wirklich niemanden gesehen, der einfach so runter und wieder raufgewandert ist.

Bei Quilotoa handelt es sich um eine Caldera, die einen Durchmesser von 3 Kilometern aufweist. Es wird vermutet, dass der letzte Ausbruch im Jahr 1280 stattfand. Seitdem befindet sich darin Kratersee, dessen Farbe sich je nach Wetter verändert. Der See ist 250 Meter tief und die grüne Farbe des Wassers entstand durch verschiedene Mineralien. Mittlerweile handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel und wer möchte, kann auch eine mehrstündige Wanderung auf dem Kraterrand unternehmen. Quilotoa darf unserer Meinung nach nicht auf deiner Liste fehlen!



Baños
Die kleine Stadt im Süden Ecuadors ist umgeben von grünen Wäldern und Vulkanen. Kaum zu glauben, dass sich hier ein Abenteuerspielplatz und einer der berühmtesten Fotospots Südamerikas versteckt: die Schaukel am Ende der Welt. Und auch wir wollten – wortwörtlich – hoch hinaus!

Das Baumhaus wurde am Rand eines Berges gebaut und ursprünglich dazu genutzt, um die Aktivitäten des Vulkans Tungurahua, welcher damals sehr aktiv war, zu beobachten. An einem klaren Tag besteht die Möglichkeit, den Vulkan zu sehen. Ein Bauer nutzte die Gelegenheit und befestigte am Baumhaus eine Schaukel für seine Kinder. Dann ging es Schlag auf Schlag: Zufälligerweise kam ein Fotograf der Zeitschrift National Geographic vorbei. Das Bild wurde abgedruckt und der Ort entwickelte sich bald vom Geheimtipp zur Touristenattraktion.

Da es mir an diesem Tag gar nicht gut ging, wir diesen Punkt meiner Bucket List aber unbedingt abhaken wollten, nahmen wir uns ein Taxi zum Casa del Arbol. Frag unbedingt vorher nach dem Preis und bestenfalls wartet das Taxi auch auf dich; sonst musst du entweder den Bus zurücknehmen oder zu Fuss zurückwandern. Der Eintritt zum Baumhaus und dem zugehörigen Abenteuerspielplatz kostet USD 1.00 pro Person – also ganz erschwinglich. 😉

Für uns durfte auch ein Ausflug in den Amazonas nicht fehlen. Gebucht hatten wir über den Anbieter GeoTours. Es gibt wahnsinnig viele Anbieter in Baños, die diesen Ausflug anbieten, und vermutlich sind nicht alle gleich seriös. Prüfe deshalb genau, welcher für dich in Frage kommt. Wir haben uns beraten lassen und gut aufgehoben gefühlt. Wir wurden morgens von unserem Guide abgeholt, welcher auch gut englisch sprach. Wir machte Wanderung zu einem Wasserfall, bekamen viele Dinge zur Natur erklärt, besuchten ein ‹indigenes Dorf› und fuhren mit einem Einbaum den Fluss hinab. Die Tour hat uns insgesamt ganz gut gefallen und wir erhielten einen schönen Einblick in die Welt des Regenwaldes in Ecuador.

In Baños übernachteten wir im Hostal Timara. Unser Zimmer war sauber, geräumig und mit eigenem Badezimmer. Die Lage war gut und es war ruhig. Der Gastgeber war ausserdem sehr nett und für den Preis waren wir sehr zufrieden.



Cuenca
Die Stadt im Süden des Landes hat uns nicht wirklich umgehauen. Wir haben die Kathedrale von aussen besichtigt und eine Stadtrundfahrt unternommen. Auch zu Fuss haben wir einige Schritte gesammelt. Zusätzlich haben wir den Amaru Bioparque Cuenca besucht. Das Ziel des Parks ist gemäss Webseite folgender:

Amaru möchte durch die verschiedenen Einrichtungen, die er in seinem thematischen Biopark errichtet hat, Menschen und die Gemeinschaft dazu inspirieren, Wissen und den Schutz der biologischen Vielfalt sowie der natürlichen und kulturellen Ressourcen des Landes zu fördern.

Uns hat der Park gefallen, auch weil wir fanden, dass dadurch aufgeklärt wird. Wenn du diesen besucht, zieh dir gute Schuhe an, denn im Park geht es stets auf und ab.

Unsere Unterkunft können wir leider nicht weiterempfehlen, weshalb ich diese hier nicht aufliste.



Guayaquil
Der letzte Punkt auf unserer Route auf dem ecuadorianischen Festland war Guayaquil. Hier findet sich der wichtigste Hafen des Landes, ausserdem gilt Guayaquil als das ‹Tor zu den Galapagos-Inseln›. Früher war die Stadt ein gefährliches Pflaster mit viel Kriminalität, dies hat sich grösstenteils aber gelegt. Wir hatten uns nie unsicher gefühlt.

Unseren Städtetrip starteten wir mit dem Besuch des Parque Seminario. Dort kannst du verweilen und die rund 350 Leguane beobachten. Danach spazierten wir den Malecón 2000 entlang. Es gibt ein Kino, einige Vergnügungsbahnen und ganz viele Süssigkeiten-Stände. Hier waren wir mehrmals, weil es sich ein bisschen wie eine Erholungsoase in der Grossstadt anfühlte. 🙂

Danach ging es hoch hinaus: 430 Treppenstufen trennten uns von der Spitze des St. Ana Hügels. Bitte verwechsle diesen keinesfalls mit dem Nachbarshügel St. Carmen, denn hier beherrschen Drogen und Kriminalität den Alltag. Es war heiss und es war steil, doch die Aussicht war es wert. Und auch der Leuchtturm ist wirklich hübsch. 🙂

In Guayaquil übernachteten wir einmal in einem tollen Airbnb und im Hostel Nucapacha. Dies war teurer und weg vom Zentrum. An und für sich war unser Aufenthalt in Ordnung, in der Nacht knallten allerdings Äste gegen die Dächer, was extrem laut war.



Nachdem wir das Festland Ecuadors erkundet hatten, war es an der Zeit für neue Abenteuer. Das Paradies des Landes erwartete uns nun: die Galapagos-Inseln. Ein Traum geht damit in Erfüllung
und wir sind mehr als gespannt auf die bevorstehende Zeit.

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